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ALPAC-Kodex für die Interessenvertretung

Austrian Lobbying & Public Affairs Council - ALPAC ist Österreichs erste Plattform, die alle Politik bezogenen Beratungstätigkeiten umfasst, fokussiert und repräsentiert. Lobbying, Public Affairs und jede andere Form der Beratung über Politik ganz allgemein sind stark personalisierte Dienstleistungen. Aufträge aus der Wirtschaft basieren in der Regel auf dem Vertrauen in die Person der Berater*innen, auf ihre Fähigkeiten, auf ihre Vorbildung im Sinne der Politik und vor allem auf transparentem Verhalten und einer durchgängigen Ethik der Berater*innen.

Auf diesen Sektoren tätige Personen haben eine Vermittlungsfunktion zwischen Wirtschaft und Politik und damit auch der Öffentlichkeit. Die Verbindung der Felder Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit verlangt daher von Politikberaterinnen und Politikberatern besondere Sensibilität und Transparenz in der Ausübung ihres Berufs.

Vor diesem Hintergrund haben die in Brüssel ansässige Society of European Affairs Professionals (SEAP), die American Association of Political Consultants (AAPC),  die englische Association of Professional Political Consultants (APPC) und die Deutsche Gesellschaft für Politikberatung e.V. (de’ge’pol) bereits Verhaltenskodizes verabschiedet.

Im Rahmen des Professionalisierungsprozesses von Politikberatung gibt sich der Austrian Lobbying and Public Affairs Council (ALPAC) einen eigenständigen Verhaltenskodex, um gegenüber der Öffentlichkeit und den Auftraggebern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein klares Zeichen der Transparenz zu setzen. ALPAC-Mitglieder sind selbstständige Beraterinnen und Berater oder Gesellschafterinnen und Gesellschafter von Beratungsunternehmen, die überwiegend in den Bereichen Lobbying und Public Affairs und anderen Formen der Beratung über Politik beruflich tätig sind.


Verhaltenskodex

Politikbezogene Beratung ist Bestandteil demokratischer Prozesse. In der Ausübung ihres Berufes respektieren und befördern die ALPAC-Mitglieder die Grundsätze des internationalen Rechts und die Vorgaben der nationalen Gesetzgebung, insbesondere die Grundsätze der Freiheit der Meinungsäußerung, des Rechts auf Information, der Unabhängigkeit der Medien und des Schutzes der Persönlichkeitsrechte.

Integrität, die Einhaltung der demokratischen Spielregeln sowie die Achtung der demokratischen Grundordnung bilden die Voraussetzung für den Wettstreit um die besten Ideen und Konzepte. Mit diesem Selbstverständnis stehen die ALPAC-Mitglieder für die Professionalisierung politikbezogener Beratung.

Die Mitglieder der ALPAC verpflichten sich, folgende Grundsätze bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit einzuhalten:


Wahrhaftigkeit

Verpflichtung zur Wahrhaftigkeit gegenüber Auftraggebern, politischen Institutionen und der Öffentlichkeit: ALPAC-Mitglieder arbeiten ausschließlich mit Informationen, die nach bestem Wissen und Gewissen der Wahrheit entsprechen. Sie achten auf Transparenz und vermeiden Irreführung durch Verwendung falscher Angaben. Bei der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit geben sie den Namen ihres Auftraggebers bekannt, wenn sie für ihn tätig werden.

Diskretion

Verpflichtung zur Diskretion: Vertrauliche Informationen von aktuellen oder früheren Auftraggebern werden nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung weitergegeben. Zudem tragen ALPAC-Mitglieder dafür Sorge, mögliche berufliche Interessenkonflikte im Sinne der gleichzeitigen Vertretung einander unmittelbar entgegenlaufender Interessen zu vermeiden. Bei möglichen Interessenkonflikten sind die Auftraggeber zu informieren.

Keine finanziellen Anreize

ALPAC-Mitglieder üben zur Kommunikation und Realisierung von Interessen keinen unlauteren oder ungesetzlichen Einfluss aus, insbesondere weder durch direkte oder indirekte finanzielle Anreize.

Keine Diskriminierung

ALPAC-Mitglieder verpflichten sich, in ihrer beruflichen Tätigkeit keine rassistische, sexistische, religiöse oder anderweitige Diskriminierung zuzulassen oder an ihr teilzunehmen.

Respekt

ALPAC-Mitglieder gehen mit Auftraggeber*innen und Kolleg*innen respektvoll um und verpflichten sich, deren berufliche und persönliche Reputation zu achten.

Klare Trennung

ALPAC-Mitglieder achten bei der Ausübung ihrer beruflichen Beratungs- und Vertretungstätigkeit auf die strikte Trennung zwischen ihrer beruflichen Tätigkeit einerseits und weiteren politischen Ämtern, Mandaten und Funktionen andererseits.

Keine Berufsschädigung

Jedes ALPAC-Mitglied vermeidet grundsätzlich Aktivitäten, die der Gemeinschaft der Politikberater*innen, der Politikberatung an sich oder dem öffentlichen Ansehen der ALPAC schaden könnten.

Die Mitglieder der ALPAC haben mit ihrem Eintritt diesen Verhaltenskodex anerkannt und werden sich für dessen Einhaltung, Verbreitung und Weiterentwicklung einsetzen.

Wien, Juni 2004

ALPAC-Kodex für die Interessenvertretung: Forschung
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